Ein Spaziergang in Sárvár
Sankt Ladislaus römisch-katholische Pfarrkirche
Die endgültige, heute sichtbare Form der Kirche ist nach den Umbauarbeiten und der Erweiterung im Jahre 1927 entstanden. Es ist zwar anzunehmen, aber nicht ganz sicher, dass an dieser Stelle bereits im 16. Jahrhundert eine Kirche gestanden ist, schriftliche Quellen aus späteren Zeiten berichten angeblich von einer protestantischen Holzkirche. Ferenc Nádasdy III begann auf seinen Gütern Kirchen zu bauen, oder zu renovieren nachdem er im Jahre 1643 zum katholischen Glauben zurückgekehrt ist. Die Renovierungsarbeiten an der Kirche begannen im Jahre 1645, aber die Feuerkatastrophen am Anfang des 18. Jahrhunderts ließen die Inneneinrichtung nicht verschont und es sind lediglich die Wände übriggeblieben. Das Gebäude wurde erst drei Jahrzehnte später, im Jahre 1732 renoviert. Verschiedene Kirchenprotokolle sprechen von der Einrichtung. Aus diesen kennen wir die drei Glocken, verschiede Orgeln, bzw. wissen wie, dass der Haupteingang sich auf der Westseite befand. Der an die östliche Seite anliegende Altarraum wurde in dem Jahre 1926 abgetragen und der heutige Eingang wurde erbaut. Hier konnten die Gläubigen die Reiterfigur des Königs Sankt Ladislaus auf einem Fresko sehen. Im Zuge der letzten großen Umgestaltung, gegen welche sich mehrere Leute ausgesprochen hatten, wurden alle charakteristischen Merkmale des alten Gebäudes entfernt. Die heute zu sehenden Fresken sind das Werk von István Z. Soós aus dem Jahre 1938/39. Die Thematik der Bilder sind neben dem Leben des namensgebenden Königs Ladislaus, ungarische Heilige und Szenen aus der Bibel.
Evangelische Kirche
Die heutige Kirche wurde auf dem Fundament der in dem Jahre 1794 erbauten Kirche aufgebaut. Die Bauarbeiten stehen mit dem Erlass des Toleranzediktes von Joseph II, nach dem die Protestanten die Möglichkeit bekamen Kirchen und Schulen zu bauen, in Verbindung. Die in Sárvár erbaute Kirche hatte eine Glocke und eine Orgel. Der Feuer in dem Jahre 1829 hat aber auch den Gebäudekomplex zerstört. Der Wiederaufbau begann im Jahre 1834, der Bauherr war der vor einigen Jahren nach Sárvár gezogene Sámuel Geschrey. Die Kirche wurde erweitert und so haben die Gläubigen die Möglichkeit die beiden Triforien auch zu benutzen. Die Kirche wahrt ihre klassizistische Form heute noch.
Der ehemalige Korona Gasthof
Heute befindet sich das Gebäude im Privatbesitz, dennoch lohnt es sich kurz vor dem Gebäude stehenzubleiben. Die frühe Geschichte des Gebäudes ist ungewiss, einigen Quellen nach diente es bereits ab dem Jahre 1818 als Gasthof und Gasthaus. Ursprünglich wurde es Szalmakocsma (Strohkneipe) genannt und erhielt seinen Namen nach dem Umbau zu einem unbestimmten Zeitpunkt nach dem Wappen oberhalb des Einganges. Die Wände des Gasthofes zeugten von einem aktiven öffentlichen und kulturellen Leben in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, sowie am Anfang des nächsten Jahrhunderts.
Das Bürgermeisteramt
Das Gebäude am südlichen Rande des ehemaligen Marktplatzes (heute: Kossuth-Platz)wurde zwischen 1878 und 1882 erbaut, der Planer was Lajos Geschrey. Die Verzierungen des einstöckigen Gebäudes und die Fensterbänke bieten dem Betrachter einen angenehmen Anblick. Der Balkon auf der Südseite war ursprünglich kein Teil des Gebäudes, es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts hinzugebaut. Die schöne Melodie der sich hier befindlichen Glocken verzaubert die Besucher mehrmals am Tag.
Das Gebäude der ersten Sparkasse
Das in dem Jahre 1891 erbaute einstöckige Haus mit einem städtischen Flair beheimatete das erste Finanzinstitut der Stadt. Das in die Kunststeinfassade der Toreinfahrt gravierte Datum und die Buchstaben EST zeugen von der Bestimmung des Gebäudes. Der Planer des L-förmigen Eckgebäudes ist unbekannt. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts boten zahlreiche Händler in dem Untergeschoss ihre Waren an.
Kalvarienkapelle
Die ersten Angaben bezüglich der Kalvarie in dem Ortsteil Hegyközség, nach denen es sich hierbei um eine Kirche unter Konstruktion handelt, stammen aus den 1750-er Jahren. Die bunte, hölzerne Statuengruppe an dem Altar der Kirche auf dem Úr-Berg, auf der rechten Seite der Straße, der in Richtung des Bades aus der Stadt hinausführt, zeigt den gekreuzigten Christus mit der Heiligen Jungfrau, Maria Magdalene und Johannes dem Apostel in emotionaler Körperhaltung. An der Wand des Altarraumes begleiten die Gestalten der zwei gekreuzigten Gauner die Szene. Im Jahre 1907 wurde die Pieta-Statue, die in einer Wandnische untergebracht wurde, angefertigt. Die Passionsszenen an der Wand um der Kalvarienkirche herum sind das Werk von Marietta Horváth aus dem Jahre 1977.