Die Nádasdy-Burg in Sárvár
Über die früheste Geschichte der Burg gibt es wenige Informationen, aber die Benennung deutet darauf hin, dass die Umgebung der Burg – auch dank der bereits angesprochenen römischen „Raumordnung“ – ein Sumpfgebiet, welches dem Schutz diente, war. In der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt aus dem Jahre 1288 lud der Palatin, János KÅ‘szegi, die Adeligen aus dem Komitat zur Komitatssitzung. Zu diesem Zeitpunkt stand die Burg in seinem Besitz. Zwei Jahrzehnte später, nach dem Tod des letzten Königs aus dem Geschlecht des Stammesfürsten Árpád, hat die KÅ‘szegi-Familie, die Eigentümer in West-Transdanubien besaß, in den Kämpfen die Macht des Königs Róbert Károly nicht anerkannt. Im Jahre 1319 hat der Herrscher daher ein Heer unter der Führung des Sándor Köcski gegen die Adelsfamilie geschickt und die königlichen Truppen waren bei ZalafÅ‘ und KÅ‘szeg ebenfalls siegreich. Nach kaum einem Jahrzehnt kam die Burg von Sárvár in den königlichen Besitz und der Burgherr und Gespan des Komitates Vas wurde Sándor Köcski, der auch Oberster Landersrichter war. Die Stadt und die Burg blieben bis zum Jahre 1390 königliches Eigentum.
Die Bauarbeiten an der Burg begannen Ende des 13. Jahrhunderts. Nach den königlichen Bauvorhaben errichtete die Kanizsai Familie bis zu dem Ende des 15. Jahrhunderts ein Burg mit geschlossenem Innenhof, umgeben von Palastflügeln und Bollwerken. Die heutige Form bestimmenden Arbeiten erfolgten zur Zeit des Tamás Nádasdy, in dem Zeitraum 1549-1562. Mitte des 17. Jahrhunderts folgten weitere bedeutende Bauarbeiten unter der Führung des Obersten Landesrichters Ferenc Nádasdy III. Die mit Secco- und Fresken-Technik gemalten Schlachtszenen an der Decke sind Teile der größten ungarischen monumentalen, historischen Wandbildserie der Barocke und somit auch die einzig erhalten gebliebenen Kunstwerke Die Gemälde stammen von Hans Rudolf Miller aus dem Jahre 1653 und sie zeigen die Schlachten des Ferenc Nádasdy II., des „Schwarzen Begs“ gegen die Türken.
An den Seitenwänden des Prunksaales sind die mit gemischter Technik (Öl und Fesco-al Secco) gemalten Bilder des aus Wien stammenden, aber in Sopron lebenden Malers István Dorffmaister aus dem Jahre 1769. Sie zeigen Szenen aus dem Alten Testament.
Später kam es zu geringfügigeren Bauarbeiten, aber im Eigentlichen zeigt sich den Besuchern heute eine Burg aus dem 16-17. Jahrhundert.